Dienstag, 24. Juli 2012

Augen-Siesta

⥤ Röhrenblick tut selten gut
Augen haben Bedürfnisse, wie überhaupt unser ganzer Körper. Das vergessen wir immer mal wieder oder blenden es aus. "Der Geist steht über der Materie" sagte einst der römische Dichter Ovid. Das mag sein, dennoch hat der Körper seine eigenen Bedürfnisse, unterliegt besonderen Gesetzmässigkeiten. Stinkt es irgendwo fürchterlich oder ist sogar gefährlicher Gasalarm ➣ wir kommen nicht umhin, zu atmen. Wenn wir den Atem auch für eine gewisse Zeit anhalten können ➣ irgendwann MÜSSEN wir einfach wieder Luft holen, Geist hin oder her!

Was für den Körper im Allgemeinen gilt, gilt auch für jeden einzelnen Körperteil bis hinein in die Zellebene. Eine Zelle ist sozusagen ein Universum für sich .... der ganze Körper mit einer unendlichen Weisheit durchdrungen. Wer, wie ich, seit Jahren mit dieser Weisheit arbeitet, kann sich nur zutiefst demütig verneigen davor, was ich auch immer mal wieder tue.

Ein Bad zu nehmen ist für viele das Grösste nach einem anstrengenden Arbeitstag. Warum sollte man ebensolches nicht seinen Augen gönnen. Sie sind heutzutage sowieso bis an ihre Grenzen gefordert, meist sogar darüber hinaus (Handy, iPad, Computer, TV ....). Eine Augenbadewanne gehört deshalb in jeden Haushalt, und sei es nur, falls einem mal etwas in die Augen gelangt.

Augenbadewanne
Als Linsenträgerin lasse ich meine Augen morgens und abends "schwimmen". Dazu gebe ich etwas Kristallsalz-Sole in reines Leitungswasser (bei uns Granderwasser). Man kann auch einfach eine Prise Meersalz ins Wasser geben. Wasser ohne Salzzugabe ist nicht zu empfehlen, da es das Auge reizt. Augenbadewanne mit dem leicht salzhaltigen Wasser füllen, ans Auge halten und ein paar Minuten da belassen. Dabei kann man die Augen in verschiedene Richtungen bewegen, blinzeln oder einfach ruhig halten und die wohltuende Entspannung geniessen.

Wie man das allenthalben tut, wenn man ein wenig geschwommen hat: man legt sich danach auf die Liege und ruht noch etwas aus. Dasselbe tut auch den Augen gut. Meist suchen wir mit unserem Blick das Bild, statt dass wir es umgekehrt auf uns zukommen lassen. Mit Hilfe der Stirnmuskulatur und indem wir die Augen energetisch mit dem Brauenbereich verbinden, geraten wir schnell in eine Art Röhrenblick - der Blick wird linear und unnatürlich. Ich bin versucht zu sagen, dass dies massiven Einfluss auf die geistigen Ergüsse des Homo modernens (sapiens?) hat.

Die Augen sollten jedoch nicht aus den Höhlen heraustreten, wie herausgesprungene Sicherungen. Am besten arbeitet man auch hier mit Bildern und der Kraft der Imagination. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Ihre Augen liegen in Hängematten. Dadurch sinken sie ein wenig nach innen-unten und ruhen in den Höhlen. Das Gefühl ist ein wenig wie bei einer Siesta am Stand ..... der Blick hängt sich an nichts an, ist frei und nach allen Seiten offen. Und wer weiss, vielleicht haben Sie gerade dann die besten Ideen!