Dienstag, 1. Mai 2012

Indirekt mühelos entspannt

direkt wäre ein Umweg
Seit Tagen "räckle und rätsle" ich daran rum, warum der eine oder andere Muskel verspannt auf sich aufmerksam macht. Natürlich nicht um mich zu ärgern! Wie immer will mein Körper mir was beibringen, mich zurückführen in jenen Zustand lockerer Entspanntheit, die süchtig machen kann.

Heute morgen, noch halb verschlafen im Bett liegend, wird mir urplötzlich bewusst, was Sache ist. Statt den Körper zu spüren, verlege ich meine Wahrnehmung umgehend auf meine Unterlage - die Matratze natürlich ;-) !! Die Änderung von Körperhaltung und Ausrichtung geschieht im Bruchteil einer Sekunde. Ich liege wie ein Baby auf Wolke 7 und geniesse das Aufwachen mit allen Sinnen.

Beim Aikido werden die Zusammenhänge offensichtlich. Das direkte Anschauen des Angreifers wirkt sich fatal auf die Führungsfähigkeit des Verteidigers aus. Ich blockiere mich nicht nur selber, sondern übergebe meinem Trainingspartner gleich noch die Führungsrolle. Nur wenn ich letzteren zwar wahrnehme, indirekt aus dem Augenwinkel sozusagen, dann bleibe ich im Zentrum meines Handelns und stehe in meiner Kraft .... oder drehe und wende mich, entspannt und effizient!

Wie konnte ich diesen kostbaren ANI-Trick bloss vergessen. Bereits im Januar 2011 habe ich mit meinen Schülern intensiv daran gearbeitet. Damals hielt ich bildlich fest, dass man zum Beispiel im Bett die Decke statt den Körper fühlen soll, oder den Schuh statt den Fuss. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass es nicht genügt, wenn man eine Übung oder ein Thema ein-zweimal durchgeackert hat. Ein für allemal ist nicht - weder in der Kunst des Bewegens noch was therapeutische Ansätze anbelangt. Ab und zu muss man eine Schippe drauflegen.

Sie können "indirekt und mühelos" heute den ganzen Tag über ausprobieren. Spüren Sie gleich jetzt den Stuhl unter ihrem Hintern, die Tastatur unter Ihren Händen, die Maus und nicht die Hand. Setzen Sie der Fantasie keine Grenzen und erleben Sie staunend Ihren Alltag auf völlig neue Weise.