Donnerstag, 17. Mai 2012

Die Zunge - mehr als nur ein Geschmacksempfänger ...


das Zünglein an der Waage oder
die Kunst des Ausbalancierens
.... das wissen wir seit Winnetous Zeiten und dem berühmten "das Bleichgesicht redet mit gespaltener Zunge"!

Unsere Zunge gehört unter anderem zu den stärksten Muskeln des Körpers. Die stärksten sind übrigens im Verhältnis zu ihrer Grösse die Kaumuskeln, welche heutzutage vorwiegend dafür gebraucht werden, die Zähne zusammenzubeissen - natürlich mit Hilfe der Zunge!

Die Zunge ist jedoch noch viel mehr als ein Muskel. Was Bewegung und Körperstatik anbelangt, ist sie meines Erachtens eine Art Kompass und sehr direkt mit dem Ausbalancieren des Körpers betraut. Warum dies so ist, wird einem unmittelbar klar, wenn man seine Zunge einmal so weit wie möglich rausstreckt. Am besten machen Sie mal mit Photo Booth ein Bild; aber bitte nicht erschrecken. Sie sehen alles andere als vorteilhaft aus mit Ihrem angespannten Hals.
Fühlen Sie nun, bis zu welchem Punkt Muskeln und Sehnen durch diese Aktion involviert sind. Man könnte in etwa sagen: der Oberkörper bis unterhalb der Brust.

Setzen Sie sich jetzt gemütlich hin und strecken Sie Ihre Zunge nochmal gerade aus, aber in eine andere Richtung, zum Beispiel statt mittig nach unten nach vorne oder gar nach oben. Manch einer kann dabei sogar die eigene Nase berühren! Fühlen Sie den Einfluss der verschiedenen Richtungen auf Ihre Körperhaltung.
Strecken Sie nun die Zunge nach diagnonal rechts respektive links in verschiedene Richtungen und nehmen Sie wahr, was mit ihrem Körper passiert; will heissen: wohin es ihn zieht!
Versuchen Sie als nächstes, Ihre Haltung auf dem Bürostühl allein mit Hilfe der Zungenrichtung zu korrigieren. Funktioniert bestens, nicht wahr!

Machen Sie zwischendurch auch immer mal eine Pause, denn sonst verkrampft sich der Hals. Dem Relaxen können Sie gleich eine andere Übung anschliessen, eine imaginative und sehr entspannende:

Legen Sie ihre Zunge locker auf die Oberlippe. Besonders Mutige machen auch hier kurz ein Bild, um sich einen Eindruck von dem Unterschied rechte-linke Zungenseite zu verschaffen - aber Achtung: man sieht dabei nicht besonders klug aus (eignet sich nicht als Bewerbungsfoto! =).
Fühlen Sie nun in eine Richtung, als würde ein Pfeil sich aus der Zunge lösen und ultralangsam wegfliegen. Was passiert in Ihrem Körper? Lassen Sie nun den Pfeil in eine andere Richtung entfliehen. Was passiert jetzt?
Mit etwas Übung genügt ein kurzes, sich innerliches Hinwenden in eine Richtung. Wer will, kann die Pfeilübung nicht nur nach aussen machen, sondern von der Zungenmitte (dem breitesten Teil der Zunge) aus nach hinten Richtung Rachen, und zwar ebenfalls in verschiedene Richtungen. Man kann dabei jede erdenkliche nehmen; ich beschränke mich jeweils auf sechs bis acht Hauptrichtungen.

Als Letztes greife ich dann jeweils beherzt zu und nehme die Zunge mit beiden Händen, sei dies, um sie subtil ein wenig zu bewegen oder aber mittels leichter Druckmassage die letzten Verkrampfungen daraus zu lösen. Meist erlebe ich nach all diesen Anwendungen ein total befreites Gefühl und profitiere von der Tatsache, dass sich gewisse Unregelmässigkeiten wie Verkrampfungen der Füsse...tcetera vollständig ausgeglichen haben!

Denken Sie dran: GESUNDHEIT IST KEIN ZUFALL! Oft können solch' einfache Übungen das Zünglein an der Waage sein!