Sonntag, 16. Oktober 2011

Geduld bringt: Lebensqualität ....

Geduld kommt von dulden....
... zwar nicht immer in Form von Rosen, aber doch auf spürbar angenehme Weise.

Wer wartet schon gerne: bei der Ampel auf grün, an der Station auf den Bus, im Restaurant auf den Kellner, im Supermarkt an der Kasse, mit Hunger aufs Essen, auf den Feierabend, den kommenden Frühling ..... wir wollen immer alles sofort. Dabei will gut Ding eben Weile haben, nicht Eile.

"Lieber Gott, gib mir Geduld, aber bitte sofort" ist als Abendgebet völlig ungeeignet. Wie das Wort Gebet schon sagt, fordert es mich ja auf, etwas zu geben!

Eine gute Art, mit seinen Schwächen umzugehen oder sie gar erfolgreich anzugehen, ist, einfache Fragen zu stellen. So habe ich mir kürzlich erst die Geduldsfrage auferlegt. Woran hindert mich meine Ungeduld? Wie würde etwas mehr Geduld mein Leben verändern? Was, wenn ich denn Dingen Zeit geben und etwas mehr ihren Lauf lassen würde? Ich kann einen Baum, der in voller Blust steht, noch lange unter Druck setzen: der Apfel fällt mir erst im Herbst in den Schoss.

Etwas mehr Geduld bedeutet, etwas weniger Gereiztheit und Anspannung. Eine längst vergessene Lockerheit und Lässigkeit findet ihren Weg an die Oberfläche, man atmet tief durch und freut sich endlich mal wieder am Leben, am Da-sein; dies in der Gewissheit, dass ein wenig Warten gut auszuhalten ist.

Übrigens kann man Wartezeiten auch sinnvoll nutzen, indem man sie eher wie eine Auszeit sieht und eben z.B. in Entspannung investiert, dann kommt der Bus schon fast wieder ungelegen und man ist versucht, den nächsten abzuwarten.