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... und immer schön über der Schwerkraft ausrichten |
Die erste funktionale Bewegung, mit der wir in unserem Leben in Kontakt kommen, ist das Aufreissen des Mundes, wenn Mamma uns mit einem einladenden "öffne das Garagentor" zum Essen animieren möchte.
Ob wir dies aus Sympathie beibehalten oder warum auch immer: die meisten Menschen setzen beim Essen auch weiterhin auf "Funktionalität vor Genuss" und kauen nach Schliessen des Garagetors eifrig und mechanisch, um dann einer Art Würgereflex Folge zu leisten.
Ganz anders öffnet sich der Mund, wenn wir unser Lieblings-Luxemburgerli oder eine Superpraline mit zwei Fingern sorgfältig Richtung Lippen bewegen. Freude herrscht und auch von mechanischem Herumkauen und Runterwürgen kann keine Rede sein. Das ist ein Beispiel von indirektem Arbeiten... ich bin gleich zurück!
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♡ mmmmmmmmmmmmmh ♡ |
Aber ehrlich: ist es nicht angenehm, wenn man etwas auslagern kann, eine ungeliebte Arbeit zum Beispiel? Genau so funktioniert indirektes Bewegen. Der Bewegunsimpuls erfolgt in den meisten Fällen nicht da, wo man ihn vermuten könnte. Hebt man also einen Arm indem man beim Arm ansetzt, verdient man sich den Beinamen "Pinocchio". Wer hat sich am Morgen nicht schon genüsslich gestreckt, wobei die Arme wie von selbst ihren Weg in den hoffentlich 7. Himmel gefunden haben? Blöd nur, wenn dann die Nacken knacken.... aber lassen wir das!
Zwei kleine Beispiele indirekten Bewegens habe ich mir aufgezeichnet. Der Einfachheit halber hielt ich mich an gut bekannte Yogapositionen statt an einen komplexen Bewegungsablauf. Die eine Übung heisst "Adho Mukha Svanasana", besser bekannt unter "der herabschauende Hund" und dient dazu das Nervensystem zu harmonisieren und somit Stress abzubauen. Hier hilft es enorm, wenn man den Bewegungsimpuls aus dem Bereich des Oberkörpers (Rücken, Rippenbogen, Bauch) nimmt und den Körper langsam über der Schwerkraft ausrichtet. Versteife ich mich auf die Beine, indem ich die Fersen in den Boden ramme, habe ich wenig Freude.
Die zweite Stellung heisst "Anjaneyasana" und ist eine Variation des "Halbmonds". Hier ist es hilfreich, nicht einfach das Bein nach hinten zu bringen sondern so zu tun, als würde das Bein bauchseitig unter dem Rippenbogen beginnen und dann, wie immer, die Ausrichtung über der Schwerkraft zu geniessen.
So tun als ob ist ein wichtiger Punkt. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Stellen Sie sich mal intensiv vor, sie beissen in einen Schnitz Zitrone.... die Reaktion des Körpers folgt auf den F(l)uss!
Wer möchte, kann meine Einträge abonnieren. Ich bleibe jedenfalls dran und melde mich bald wieder wort- und bildreich zurück.